Es war das erste Shooting des Jahres und als morgens um 4 Uhr der Wecker klingelte, ging mein erster Blick zum Fenster. Viele Tage lang hatte es geschneit und geregnet. Es war irre kalt, aber an diesem Tag schien es zumindest trocken zu sein. Mein innerer Schweinehund wünschte sich insgeheim, dass es doch bitte auf der Stelle anfangen soll zu regnen, damit ich mich wieder ins Bett kuscheln kann. Aber nichts da. Ich raffe mich auf, gehe zu meiner kleinen Wetterstation und reibe mir kurz die Augen. SCHOCK!!! -12 Grad!!! Um Gottes Willen, da frieren mir ja beim Fotografieren die Finger fest!! Ich beschließe mich mit dem Frauchen von Joschy und Funny kurzzuschließen, denn schließlich hatten wir ein Rudelfotoshooting geplant und ob man bei der Kälte entspannt in die Kamera lächeln kann, das wusste ich nicht so recht. Ein kurzes Telefonat und wir beschlossen es wenigstens zu versuchen, immerhin kamen die drei extra aus München. 

Gesagt, getan. Als ich am See ankam, war ich geplättet. Überall Frost, es war so kalt, dabei aber ganz hell und die Luft so klar. Hinter den Wolken drückte die Sonne und ich sah, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis wir hier prallen Sonnenschein hatten.

 Wir waren ganz allein am Hafen, nur die zwei Hunde, Frauchen und ich. Joschy und Funny waren einfach zuckersüß, sie posten wie die Weltmeister und ich nutzte einfach jede Gelegenheit zum Aufstehen, um nicht am Fußboden festzufrieren. Bereits während des Shootings wusste ich, dass diese Bilder etwas besonderes sind. Die Farben so klar, die Kälte war jedoch aufgrund des Sonnenscheins nicht zu sehen. Die größte Herausforderung bestand für mich darin bei jedem Foto die Luft anzuhalten, denn mit jedem Ausatmen zog eine Dampfwolke meines Atems vors Objektiv. Ich glaube ich hatte gute 70% Ausschuss, weil irgendwo immer Dampfschwaden waren, in denen sich das Licht brach :D. Das ganze sah dann so aus:

Aber genug der vielen Worte, hier erstmal die Bilder des Shootings:

Ich bin immer noch schwer verliebt in die Bilder. Die Besitzer entschieden sich für eine große Wandgalerie, die ihr hier bewundern könnt, 2 Holzblöcke und kleine Fine Art Prints. Alles war so entspannt, so fröhlich, nie hätte ich gedacht, dass diese Bilder bald eine ganz entscheidende Rolle für Funnys Frauchen spielen werden.

Als mich einige Wochen später die Email vom plötzlichen Tod dieser zauberhaften Hündin erreichte, war ich den Tränen nahe. Noch kurz zuvor habe ich auf diesem Blog von meinem schwarzen Tag berichtet und nun war da ein neuer schwarzer Tag. Ich habe lange überlegt, ob ich Christianes wundervolle Worte wirklich veröffentlichen soll, habe sie letztenendes um ihre Erlaubnis gebeten und sie hat es abgenickt. Ich möchte euch diese Zeilen zeigen, nicht weil ich gefühlsduselig bin oder euch traurig machen möchte, sondern weil sie mir unendlich viel bedeuten. Weil sie mir zeigen, dass die Arbeit, die ich hier tagtäglich mache wichtig ist und wunderschön. Unsere Hunde sind so einzigartig, sie sind so besonders und auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, so ein schwarzer Tag kann von jetzt auf gleich jeden Hundehalter heimsuchen. Und dann ist da diese große Leere, die euer Hund hinterlässt und ich möchte euch zeigen, dass Bilder unfassbar viel Trost spenden, uns in glückliche Zeiten zurückversetzen und uns helfen zu erinnern, egal wie lange unser treuer Gefährte nicht mehr an unserer Seite ist.

Wer also schon seit längerem mit dem Gedanken spielt, seinen Hund iiiiiiiiirgendwann einmal professionell ablichten zu lassen, aber bislang immer noch gezögert hat, den möchte ich hiermit gern wachrütteln: Text lesen, schlucken, Tränchen vergießen und Shooting buchen!

Hallo liebe Mareike,

Ich wollte mich nochmal bei Dir für die wunderschönen Fotos bedanken. In den Rahmen kommen sie richtig schön zur Geltung. Die Aufnahmen sind echt so toll geworden, noch viel schöner als ich mir erhofft hatte. Leider sind wir noch nicht dazu gekommen die Wandgalerie zu ordnen und anzubringen.

Wir haben ein paar dramatische Tage hinter uns und vorgestern war unser schwarzer Tag. Als ich die Bilder abgeholt habe, hatte Dir ja erzählt, dass Funny gelegentlich stolpert und das das wahrscheinlich mit den Nerven zusammenhängt. Leider hat sich ihr Zustand ganz schnell verschlimmert und am Sonntag hatte sie Probleme beim Laufen. Am Montag war meine Mama erst beim Haustierarzt und dann zum CT in der Tierklinik in Wittenberg. Es hat sich herausgestellt, dass sie mehrere Tumore überall im Körper hat und einer davon einen Halswirbel angegriffen hat. Und noch bevor wir begreifen konnten was los ist, ging es ihr von Tag zu Tag schlechter. Schon 3 Tage später konnte sie gar nicht mehr aufstehen, und dann auch den Kopf nicht mehr anheben. Als sie dann vorgestern innerlich immer unruhiger wurde, kaum noch schlief und ihre Augen immer angsterfüllter wurden, haben wir sie mit unglaublich schwerem Herz über die Regenbogenbrücke gehen lassen.

Im Moment sind wir so traurig und wir können noch gar nicht fassen was passiert ist. Vor 2 Wochen ist unsere liebe Funny noch voller Freude über die Wiese gerannt und jetzt fehlt sie uns so sehr, auch dem Joschy.

Ich bin Dir so dankbar, dass wir das Shooting an dem so kalten Januarmorgen gemacht haben und nun unglaublich schöne Erinnerungen haben. Das wird uns helfen, Funny genau so in Erinnerung zu behalten wie sie war: fröhlich, sanft, lieb und einfach eine gute Seele. Danke Dir dafür, Mareike!

 

Alles Liebe für Dich. Hoffentlich kannst du noch vielen anderen Hundemenschen so schöne Erinnerungen schaffen.

 

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Lieben Gruß,

Christiane