Tipps und Tricks für Fotografen | Umgang mit Energiebündeln

Tipps und Tricks für Fotografen | Umgang mit Energiebündeln

Ein Hundefotograf wächst mit jedem Hund, mit jedem Shooting, er lernt dazu und entwickelt sich weiter und doch kommt man manchmal an seine Grenzen. Besonders Shootings mit sehr energiegeladenen Hunden, stellen für viele Fotografen eine enorme Herausforderung dar. Deshalb gibt es heute von mir ein paar Tipps und Tricks zum Umgang mit solchen Energiebündeln. Ich lernte Emmi, die schwarze Labradorhündin, an einem wunderschönen Spätsommerabend kennen. Schon im Voraus berichtete mir ihr Frauchen, dass es sich bei Emmi eher um den Typ Duracellhäschen handelt und sie hatte nicht gelogen. Obwohl Emmi ja nun optisch das komplette Gegenteil zu meiner Hündin Bhumi darstellt (Weißer Schäferhund vs. schwarzer Labrador, Stehohren vs. Schlappohren, Langhaar vs. kurzes Fell), fühlte ich mich sofort heimisch. Es sind eben jene durchgeknallten Hibbelhunde, die ganz schnell mein Herz erobern. Doch eines steht fest, auch wenn ich sie so sehr liebe, die temperamentvollen Vierbeiner, so ist es doch jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung sie zu fotografieren. Welche Dinge man in einem solchen Falle beachten sollte, habe ich euch mal zusammengefasst:

1. Vermeidet Gefahrenquellen

Klingt logisch, macht man doch eigentlich immer, aber hier gehts nicht nur um das Wohl des Hundes, sondern auch um das der entstehenden Bilder ;). Mal ganz abgesehen davon, dass die Location natürlich sicher sein sollte, ist es auch ratsam Orte zu meiden, die das Shooting schneller zum Ende führen, als einem lieb ist. In den 6 Jahren als Hundefotografin musste ich das teilweise wirklich auf die harte Tour lernen und durfte einige Shootings wiederholen, weil die kleinen Duracellhäschen einen nahegelegenen Tümpel schneller wittern, als du „Vorsicht! Da ist ein T…. platsch!“ sagen kannst. Schlammpfützen, Wasser und Tümpel sollten in der Freilauffläche ebenso wenig vorhanden sein, wie sämtliche Arten von Klettenpflanzen und Jagdobjekten. Wenn ihr also beispielsweise am Wasser shooten wollt, fotografiert bereits auf dem Weg zur Location. Es ist manchmal Gold wert bereits ein paar perfekte Portraits im Kasten zu haben, bevor der Hund klatschnass ist.

2. Be fast not furious

Schnelligkeit ist Trumpf, um die einzigartige Persönlichkeit eines schnellen Hundes festzuhalten. In Sekundenschnelle düst er von einem Ort zum nächsten, schnüffelt herum, hebt den Kopf wieder, wittert etwas, steckt dann die Nase in Frauchens Handtasche, um sich gleich darauf in Kuschelpose zu werfen und ein paar Streicheleinheiten abzuzweigen. Kurzum, es ist ratsam den Finger ständig am Auslöser zu haben. Dennoch ist es wichtig in der Situation ruhig zu bleiben und auch abzuwarten. Suche dir einen Standort, der dir alle Möglichkeiten offen lässt, keine störenden Details im Hintergrund, keinen unebenen Untergrund, kein Dickicht, in das der Hund aller 2 Sekunden verschwinden kann. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um den Hund lesen zu lernen. Für mich heißt das den Hund erstmal ein paar Minuten beobachten, um seine Laufphase und die Weite seiner Schritte abschätzen zu können und um mit etwas Glück seinen nächsten Gedanken vorausahnen zu können. Verfalle auf keinen Fall in Hektik oder versuche dem Hund zu folgen und dich permanent woanders hinzusetzen.

3. Erst die Action, dann das Vergnügen

Bei sehr aktiven Hunden ist es ratsam erstmal etwas Energie abzubauen. Wenn der Hund rennen will, dann lasst ihn rennen, das ist die perfekte Gelegenheit für Actionfotos. Versucht jedoch vorher wenigstens ein oder zwei Portraits zu schießen, für den Fall, dass nach dem Dauerlauf die hängende Zunge einfach nicht mehr den Weg zurück ins Maul findet. Nutzt die Halter, denn die kennen ihren Hund am besten und wissen, womit sie ihn locken können und welche Kommandos auch im Schlaf funktionieren. Spielzeuge zur Motivation sind hier meist meine erste Wahl.

4. Kämpft nicht gegen den Wahnsinn – fördert ihn

Jeder Besitzer eines energiegeladenen Hundes, hat selbst schon 1000 Mal versucht den Wahnsinn festzuhalten. Sein Scheitern ist euer Glück, denn das ist zu 99% der Grund, warum er einen Profi engagiert hat. Versucht also neben den perfekten Standardactionshots einfach mal etwas Neues. Ich habe festgestellt, dass diese Hundehalter verrückte Rennphasen lieben; sollten die Hinterbeine des Hundes gerade frei vor den Vorderbeinen schweben ist das Bild quasi schon gekauft, obwohl man als Fotograf die Phase am liebsten aussortieren würde. Das Lieblingsspielzeug wird gerade totgeschüttelt?? Jippieh!! Halte drauf!! Du hast den irren Blick eingefangen, aber die Pfoten abgeschnitten?? Völlig egal, manchmal muss ein Bild nicht perfekt sein, sondern nur authentisch.

5. Spiel, Satz und Sieg

Einen hochenergetischen Hund über die Länge eines Shootings bei Laune zu halten, ist nahezu unmöglich. Ihr müsst euch also immer wieder etwas einfallen lassen, um interessant zu sein. Wenn gar nichts mehr geht, dann lohnt es sich, die Kamera auch mal ins Gras zu legen und mit dem Hund zu spielen. Es ist alles erlaubt Hauptsache ihr werdet nicht langweilig. Legt euch also ein breites Repertoire an Lauten, Spielen, Fragen, Stimmlagen und Körperbewegungen zu. Seid unberechenbar, dann seid ihr auch interessant.

6. Hund und Halter

Hibbelige Hunde, sind wohl die schwierigsten, wenn es um die Rudelfotografie geht. Versucht beim Positionieren von Hund und Halter so weit wie möglich auf Leckerlis und Spielzeuge zu verzichten, damit Ruhe ins Geschehen kommt. Wenn die Pose sitzt, dann wartet ab, gebt dem Hund Zeit sich daran zu gewöhnen und betet, dass sein Blick früher oder später auch mal bei euch landet ( und das wird er, versprochen 😉 ). Versucht nicht ihn zu animieren zu euch zu schauen, denn dann fangt ihr womöglich wieder von vorn an, weil der Hund sich sprungartig aus der Umarmung des Halters gelöst hat, um zu schauen, ob ihr da vielleicht eine verletzte Ente unterm Rock versteckt habt, bei den Geräuschen, die ihr macht.

Emmis Session ist ein Paradebeispiel für all die obigen Tipps. Ich habe beinahe jeden genutzt und liebe die Bilder, die entstanden sind. Emmis Besitzer haben viele Momentaufnahmen gewählt, die ihre Hündin so zeigen, wie sie ist – witzig, neugierig und voller Lebensfreude. Dieser Blogeintrag ist dabei nicht nur an meine Fotografenkollegen gerichtet, sondern auch an die Hundehalter der verrückten Nudeln: Ihr seid nicht allein! Wie oft habe ich in den letzten Jahren schon die Worte „Aber mein Hund hat seinen eigenen Kopf!“ „Ich weiß nicht, ob der so lange stillstehen kann!?“ „Die Hunde auf ihren Fotos sind bestimmt alle total gut erzogen!“ „Von meinem Hund bekommt man bestimmt nie so schöne Fotos hin!“ gehört? Ich weiß es nicht mehr, aber jedes einzelne Mal, haben mich strahlende Augen angeschaut, als die Kunden ihre Bilder zum ersten Mal sahen. Also! Habt etwas Vertrauen in den Profi ;).

Lange Rede kurzer Sinn – hier sind nun die Bilder von Emmis Shooting ;).

Diese wunderschöne Holzgalerie ist bei Emmis Besitzern eingezogen und ich mag sie besonders, weil sie Emmi so ähnlich ist. Nicht besonders geradlinig, aber mit ganz viel Charme und jedes einzelne Bild handgefertigt und damit absolut einzigartig. Und Bhumi präsentiert gleich mal noch den Größenvergleich :D.

Franzi und Filou | Rudelfotoshooting am See

Franzi und Filou | Rudelfotoshooting am See

Heute habe ich mal wieder ein Rudelfotoshooting für euch. Was kann ich euch zu den beiden nur sagen, so viel und doch so wenig. Beide sind so vertraut miteinander, der Umgang so liebevoll, so ist es ja eigentlich bei all meinen Kunden, aber Franzi und ihr Filou, die haben sich gesucht und gefunden. Filou ist ein zuckersüßer Australian Shepherd Rüde. Seine magischen Augen und seine Teddyschnute entlocken mir bei jedem einzelnen Bild ein verliebtes Seufzen. Unser Shooting fand im Spätsommer statt, abends am See, so wie ich es am liebsten mag. Wir hatten den See ganz für uns allein und spazierten einfach drauf los, hielten mal hier und mal dort und arbeiteten uns so bis zum Wasser vor. Die Bilder auf dem Bootssteg gehören für mich definitiv zu meinen All-time-favorites.

Franzis Wand ziert heute diese einzigartige Zusammenstellung von Leinwänden ihres Lieblings <3.

Lisa und Lucie | Ein liebenswert schräges Paar

Lisa und Lucie | Ein liebenswert schräges Paar

Wer meiner Arbeit bereits etwas länger folgt, sollte Lucie bereits kennen. Das kleine gefleckte Hundekind, dass ihre kurzen Beinchen mit mindestens dreimal so viel Selbstbewusstsein wett macht. Lucies Frauchen ist eine meiner Wiederholungstäterinnen, mittlerweile gute Freundin und ab und an unterstützt sie mich heute sogar als Assistentin bei Shootings oder Projekten. Kurzum – ich mag die Lisa. Und wie habe ich mich gefreut, als sie mir schrieb und nach zwei Shootings mit Lucie nun endlich um ein Rudelshooting bat. Ich glaube ich bin hin und her gehüpft wie ein Kleinkind. Als es an die Planung des Shootings ging war ich jedoch ziemlich verwirrt. Bislang kannte ich Lisa als sportliche und lustige junge Frau, immer einen coolen Spruch auf den Lippen, flippig und frech. Eben die Besitzerin von „Stinkelucie“. Und auf einmal war da der Wunsch nach romantischen Bildern, ein schönes gelbes Kleid hatte sie gekauft und ich saß da, mit offenem Mund und konnte mir selbst so gar nicht wirklich vorstellen, wie das denn werden soll. Daheim angekommen wurde mir klar: Man kann eine Sache schon einhundert mal gemacht haben, so wie ich mit meinen Rudelshootings, doch sobald eine bekannte Person vor der Linse steht ist es etwas ganz anderes. Ich nahm mir vor meine eigenen Vorstellungen von Lisa und Lucie völlig außen vor zu lassen, genau wie den Spruch „Aber ich bin furchtbar unfotogen! Mal schauen ob du da überhaupt eine Chance auf gute Bilder hast!“. Wobei ich den sehr gut kenne, denn den höre ich vor fast jedem Shooting in dem Herrchen oder Frauchen mit vor die Linse dürfen ;).

Wir suchten uns eine meiner liebsten Locations aus und ich tat wie ich es mir vorgenommen hatte: Ich ließ einfach alles auf mich zukommen, ging völlig ohne festen Plan zu unserem Shooting und es war goldrichtig so. Liebe Lisa, diese Bilder und unser Shooting haben unsere Freundschaft wohl nochmal auf eine ganz neue Stufe gestellt. Du bist nicht nur die olle Knalltüte von nebenan, du bist ebenso eine wunderschöne, natürliche Frau und genau diese Mischung macht dich genauso einzigartig wie deine Stinkelucie!!! Ich bin unendlich froh, dass ich deine „zwei Gesichter“ festhalten durfte.

So… lange Rede, kurzer Sinn… Taucht ein in die fabelhafte Welt von Lisa und Lucie!

Lisas Wohnzimmerwand ziert heute diese wunderschöne Galerie. Da sag nochmal einer „Ich bin nicht fotogen“ ;).

Die süße Frieda | Hundefotografie Leipzig

Die süße Frieda | Hundefotografie Leipzig

 

 

 

 

Heute möchte ich euch dieses quirlige Rottweiler-Dalmatiner-Mix-Mädchen namens Frieda vorstellen. Friedas Frauchen hatte einen Gutschein für ein Fotoshooting bei mir geschenkt bekommen und ich freute mich schon vor unserem Shooting riesig darauf diese Maus kennenzulernen, denn die Art, wie Frauchen ihren Hund beschrieb weckte einiges an Neugier in mir?.

„Frieda ist ein totaler Wirbelwind, sie liebt es mit Bällen zu spielen, wobei sie es manchmal witziger findet, allein zu spielen und den Ball nicht zurück zu bringen.? Sie jagt gern allem hinterher was sich bewegt (Eichhörnchen, Vögel und umherwehende Blätter).

Frieda hat ziemlich viel Energie und rennt für ihr Leben gern. Zusammenfassend also ein liebenswerter, lebensfroher und leicht positiv bekloppter Hund?“

Und GENAU so habe ich sie auch kennengelernt?

 

Wir starteten unser Shooting mitten im sommerlichen Blumenmeer. Frieda flitzte wie eine Irre durch die Gegend und hatte sichtlich Spaß, dennoch ließ sie sich ganz leicht dazu überreden mit Frauchen gemeinsam zu posieren.

Das ein oder andere Outtake gabs natürlich auch?

Dann gingen wir weiter ins Dorf und fanden ein Scheunentor, dass farblich so perfekt mit Friedas Fell harmonierte, als wäre es nur dafür geschaffen worden. Ich liebe diese Serie!! Die Farben sind auf ein Minimum reduziert und lenken so nicht vom eigentlichen Motiv ab. Dennoch gibt das Tor einen recht markanten Hintergrund. Und zu guter Letzt ist da noch Frieda, die ihr komplettes Reportoire an Gesichtsausdrücken ablieferte?.

Aber irgendwann ist auch das größte Energiebündel mal müde und so ein Shooting ist für unsere Vierbeiner auch wenn man es nicht glauben mag super anstrengend. Die letzten müden Blicke, dann war unser gemeinsamer Abend auch schon zuende.

 

Bei der Bildauswahl bei mir im Büro haben wir ewig hin- und herüberlegt, wie wir Friedas Bilder am besten in Szene setzen. Friedas Frauchen entschied sich letzten Endes, wie in letzter Zeit so viele meiner Kunden, für das matte Baumwollpapier zusätzlich zu den „normalen“ Ausbelichtungen. Ich schnitt alle Bilder in einem quadratischen Format zu, damit sie sich später an der Wand zu einer einheitlichen, symmetrischen Galerie zusammenfügen.

Heute darf Friedas Frauchen endlich ihre neue Wandgestaltung abholen – 6 Baumwollprints im Format 30x30cm. Das hatte vor ihr noch keiner und ich finde sie sind einfach super cool geworden, oder?? Das ist doch mal etwas ganz anderes, so wie Frieda eben?. Ich bin super gespannt, wie die Bilder an der Wand wirken und hoffe ich darf dann hier noch ein Bild vom Endergebnis zeigen.

Liebe Grüße

Eure Mareike

Ein Oldie unterwegs | Malinoishündin Fly

Ein Oldie unterwegs | Malinoishündin Fly

 

 

 

 

 

Ich traf Malinoishündin Fly an einem furchtbar kalten Märzmorgen. Der Boden und die Wintersträucher waren noch leicht gefroren, dennoch schob sich schon die Sonne zwischen den Wolken durch und verriet mit ihrer Wärme, dass der Frühling nicht mehr weit sein konnte.

Ich kann mich nicht erinnern vorher schonmal einen Mali vor meiner Linse gehabt zu haben, umso mehr freute ich mich auf diese Oldiedame, die mich mit dem typischen Schäferhundblick und ihren riesigen Ohren sofort verzauberte. Als stolzer Besitzer eines Schäferhundes kennt man deren Eigenschaften, das Quietschen, den fragend schiefen Kopf und den wissbegierigen Blick nur allzu gut.

Wie startete ich unser Shooting mit Ganzkörperportraits und arbeitete mich dann immer näher an Fly heran. Die graue Schnute und die bernsteinfarbenen Augen, was für ein Hund?

Das ist für mich der typische Schäferhundblick:

Trotz grauer Schnute, versprühte die Maus so viel Energie und Lebensfreude, sie war so schnell, dass es für meine eingefrorenen Finger und den Autofokus echt eine Herausforderung war sie festzuhalten, umso mehr habe ich mich gefreut, als ich später am PC das Strahlen in ihrem Gesicht sah, dass sich bei fast allen Actionshots zeigte?.

Dann verließen wir das Feld und gingen in Richtung „Stadtkern“. Naja, Dorf trifft es eher, wir fanden kleine Gassen, die verschiedensten Hintergründe wie ein Scheunentor und eine bemooste Mauer. Fly war die Ruhe selbst, ließ sich weder von Autos noch von Passanten ablenken und modelte wie ein Weltmeister!!

Und hier das Ergebnis?. Flys Bilder, ausbelichtet auf Kodak Professional Paper in der Größe 13x18cm, mit individualisierter CD und dazu gabs noch ein Echtfoto unter Acrylglas.