ELOS 04 – eine großartige Idee wird zu einem tollen Event

ELOS 04 – eine großartige Idee wird zu einem tollen Event

Eine grossartige Idee wird zu einem tollen Event!

 

 

Jedes Jahr freue ich mich aufs Neue auf das größte Netzwerkevent für Tierfotografen in Deutschland. Nicht nur dass ich an diesem Tag viele meiner Coaching-Teilnehmer wiedersehen kann und mit Stolz ihre Entwicklungen betrachte, sondern auch auf die immer wieder neuen Themen der Vorträge und natürlich auf die vielen vielen Gleichgesinnten und deren Portfolios. An dieser Stelle möchte ich doch mal erwähnen, das die Schar an „Zöglingen“ die ein Coaching bei mir hatten wächst und die „Mutti“ furchtbar stolz auf eure Fortschritte ist. Es macht riesig Spaß zu sehen wo viele von euch begonnen haben und wo ihr nun schon steht!

 Hier seht ihr mich mit meinem bunten Haufen an Coachees, der in diesem Jahr auch auf der Elos war. Einer für alle, alle für einen!!!

Was dieses Event auszeichnet ist die Möglichkeit die unterschiedlichsten Menschen kennen zu lernen, die sich alle der gleichen Leidenschaft, der Tierfotografie von Hund, Pferd oder Wildtiere verschrieben haben. Die Idee, weg von der Konkurrenz und hin zur Gemeinsamkeit und einer innovativen und gegenseitig bereichernden Gemeinschaft, hat Maria Ahrens einfach nur wirklich toll umgesetzt und in den 4 Jahren ELOS immer weiter verfeinert.

Ich durfte dieses Jahr zum dritten Mal als Speaker auf der Bühne stehen und euch mit meinen Worten und Erfahrungen Mut machen und by the way vielleicht auch ein wenig in den Allerwertesten treten. So wie ihr das eben von mir kennt und auch ausdrücklich verlangt habt ? Es macht mir großen Spaß euch dort zu helfen wo ich es kann, wenn es in den Vorträgen natürlich auch immer nur in einem kleinen Rahmen möglich ist. Zu meiner Verblüffung kommen diese jedoch bei euch immer wieder großartig an und ich bin oft einfach nur sprachlos über euer grandioses Feedback – ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an euch alle! Ohne euch würde dieser Job nur halb so viel Spaß machen!

Die große Bombe, dass die liebe Gründerin der ELOS Maria Ahrens das Event in der Art und Weise nicht mehr fortführen wird, war zu Erst ein Schock. Doch nach einigen Überlegungen haben wir uns gedacht, dass solch eine tolle Idee und Möglichkeit für uns Tierfotografen nicht einfach enden kann. Voller Stolz und Ehre darf ich also nun Marias Baby übernehmen! Das wird ein verdammt großer Berg an Arbeit und ich habe noch keine Idee wie ich das schaffen soll, aber hey, ihr habt ja quasi üüüüberhaupt keine Erwartungen gestellt ?

Die ELOS wird einen neuen Namen bekommen und es wird sich auch einiges ein wenig ändern. Allein der Umzug der Veranstaltung in den Leipziger Raum, wird schon einige Abwandlungen mit sich bringen, aber ich freue mich mit ganz viel Unterstützung den Gedanken der ELOS weiterführen zu können! Was und wie genau das künftige Event ablaufen wird, werden wir natürlich im Laufe des Jahres immer mit euch teilen.

Da ein Event, gerade ein Netzwerk-Event, von seinen Teilnehmern lebt, bitte ich euch eure Erfahrungen und Wünsche zusammenzutragen und mir und der lieben Joana eine E-Mail zu schreiben, ein Kommentar zu hinterlassen oder einfach unter dem Facebook-Post eure Anregungen, Kritiken und Wünsche für das nächste Event im Herbst 2021 zu schreiben.

Wir sind sehr gespannt und werden uns die größte Mühe geben, euch zu überraschen! Es bleibt spannend!

Rhodesian Ridgeback Charmeur Scooby – Rudelfotoshooting Leipzig

Rhodesian Ridgeback Charmeur Scooby – Rudelfotoshooting Leipzig

Ein Rhodesian Ridgeback ist gemütlich,  das weiß man ja, aber Scooby ist definitiv die Ruhe in Person. Mit der rassetypischen Gemütlichkeit und einer Extraportion Charme erwartete mich dieser Wahnsinnsrüde. Ihr kennt Scooby ja bereits, wenn ihr euch im September meinen Desktopkalender heruntergeladen habt. Jetzt zeige ich euch die komplette Session. Wir hatten ein tolles Fotoshooting am Schladitzer See. Es war heiß, ein wundervoller Sommerabend und ich war froh, dass wir uns auf der Schattenseite des Sees trafen und nicht in der prallen Sonne. Scooby wohl ebenso. Eigentlich ging alles ganz flott, bereits nach wenigen Minuten hatte ich die ersten super schönen Bilder im Kasten, die unterschiedlichen Locations lagen nur wenige Meter auseinander. Wir mussten nur noch eine Gruppe halbstarker Jugendlicher vom Bootssteg vertreiben und schon war alles vorbei. Im Sommer finde ich es wichtig schnell zu arbeiten. Viele Hunde haben mit der sengenden Hitze wirklich zu tun und man merkt recht deutlich, dass mit stetig länger werdender Zunge der Hunde, ihre Konzentration auch deutlich nachlässt. Wenn man dann noch ein ohnehin schon gemütliches Exemplar vor der Linse hat, dann ist Eile geboten. Ich glaube Scoobys Shooting war eines der kürzesten des Sommers 2018, aber das heißt nicht, dass weniger Bilder entstanden sind. Wir waren nur nicht ganz so lange unterwegs, haben eine Location gewählt, die schnell zu erreichen ist und vielfältig genug, um ein ganzes Rudelfotoshooting auf wenigen Metern durchzuziehen und voila, schon waren wir freudestrahlend und zufrieden wieder zurück an den Autos. Mit tollen Ergebnissen, wie ich finde :). 

Scoobys Bilder zieren mittlerweile nicht nur die Wände meines neuen Ateliers, sondern auch die seiner stolzen Besitzer. Gleich zwei wunderschöne Wandgalerien und eine Portfoliobox mit all den Bildern, die ihr oben gesehen habt, sind in seinem Zuhause eingezogen. Auf Instagram habe ich euch die fertigen Produkte gezeigt, bevor sie abgeholt wurden. Wer mir noch nicht bei Instagram folgt, sollte das also schnellstmöglichst nachholen ;). Ihr findet mich hier: www.instagram.com/mareikekonrad

Heute vor 5 Jahren… | Von der Bedeutung meiner Diplomarbeit

Heute vor 5 Jahren… | Von der Bedeutung meiner Diplomarbeit

Heute vor genau 5 Jahren war ich so stolz auf mich selbst, wie nie zuvor in meinem Leben. Heute vor 5 Jahren, hielt ich endlich die gedruckten und gebundenen Versionen meiner Diplomarbeit in den Händen. Ich weiß noch genau, wie sich das anfühlte. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust und ich hatte ein teeniemäßiges Dauergrinsen im Gesicht. In diesem Büchlein standen 12.188 Worte, die mich in den Monaten davor fast um den Verstand gebracht hatten. So oft stand ich kurz davor alles hinzuwerfen. Ein tolles Thema hatte ich mir ausgesucht… Zukunftsthesen über Programme, die noch nicht mal in der Beta-Version waren. Wer setzt sich durch?? Wie sieht die Welt in 5 Jahren aus? Herrgott, woher sollte ich das bloß wissen??? In den ersten Monaten, die ich an dieser Diplomarbeit schrieb, hatte ich keine Ahnung, wie ich jemals zu einem Ergebnis kommen sollte. In meinem Kopf herrschte Chaos und Fiktion, eine Vorstellung hatte ich von dem, was sich auf dem Markt behaupten würde, aber wissenschaftlich belegen konnte ich das alles nicht. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich überhaupt einen Ansatz fand, mit dem ich alles vergleichen, belegen und Vorhersagen treffen konnte. Und von da an lief es… Die Worte tippten sich auf einmal so einfach, alles erschien plötzlich so logisch und dann war sie auf einmal fertig. Die Arbeit, auf die ich so viele Jahre hingearbeitet hatte. 6 Jahre Studium lagen hinter mir und das war der krönende Abschluss. 

Heute, 5 Jahre später, schaue ich mir meine Diplomarbeit an und kann mir Stolz behaupten, dass all meine Thesen wahr geworden sind. All die Spekulationen von damals, sind mittlerweile Realität und ich sitze hier und denke mir „Die kleine Leipziger Studentin hat es vorausgesehen!“. Schon irgendwie echt cool. Die kleine Leipziger Studentin, das war ich. Mit meinen 25 Jahren, stand mir die Welt offen. Neben einem Ingenieurs-Titel hatte ich ein Arbeitsvisum in der Tasche, bereit mein Leben in Neuseeland zu leben. Unglaublich, wie viel sich in nur 5 Jahren verändern kann. Damals hatte ich keine Ahnung, wohin mich mein Leben führt, war frei und ungebunden, bereit mich in die Abenteuer zu stürzen, die da warteten. Einen Plan hatte ich nicht und so stolz wie ich damals auch war, besonders glücklich war ich nicht. Das Schicksal verbaute mir den Weg, den ich eigentlich gehen wollte und führte mein Leben in völlig neue Bahnen. Privat war ich mehr als zufrieden, aber beruflich fand ich mich plötzlich in einer ganz anderen Welt wieder, eine Welt, die ich mir niemals selbst ausgesucht hätte. Es warteten harte Jahre auf mich, viele Fehler wurden begangen, viele falsche Entscheidungen getroffen und manchmal wünsche ich mir heimlich, diese Jahre einfach zu löschen und gleich mit dem Wissen durchzutarten, das ich heute habe. Aber halt!!! Woher kommt dieses Wissen? Genau! Es kommt aus jener Zeit, in der einfach alles schief lief. Was wäre ich heute für ein Mensch, wenn ich nicht diesen ganzen Prozess durchlaufen hätte?? Heute, 5 Jahre später, sitze ich hier und habe Pläne. Einen 2-Jahres-Plan für  mein Business, ein 5-Jahres-Plan für mein Leben. Ich sehe die Dinge klarer, ich weiß was ich will und was ich nicht will. Ich weiß, was in meinem Leben wichtig ist und was nicht. Ich bin von der fleischfressenden, blondierten Partystudentin zur businessorientierten Ökomama mutiert :D. Ich habe so vieles gelernt, über mich, über das Leben und über Erfolg, dass ich wohl mit Leichtigkeit noch 3 Bücher in der Größe meiner Diplomarbeit schreiben könnte. Und all das in gerade mal 5 Jahren.

Ich im Winter 2013 – mit hellblondierten Haaren und fescher Sonnenbrille

Doch eine Konstante gab es in meinem Leben, damals und heute und das sind die Hunde. Meine tiefe Verbundenheit zu diesen unbeschreiblichen Vierbeinern hat mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und mir letztenendes einen ganz neuen Weg gezeigt. Hunde sind ein Spiegel unserer Seele und sie zeigen uns, wie man sein Leben leben sollte. Indem man jeden Tag als Geschenk betrachtet, sich über jede Kleinigkeit freut, wie ein Schneekönig, nicht mit den Gedanken in der Vergangenheit festhängt und sich nicht den Kopf über Dinge zerbricht, die eventuell irgendwann einmal passieren könnten. In den letzten 5 Jahren bin ich vom absoluten Hochgefühl bis in die tiefsten Tiefen gefallen. Schulden ohne Ende, Ungewissheit, Unzufriedenheit, Gemecker und Frust bestimmten meinen Alltag bis zu dem Punkt, an dem ich mich entschied so unvernünftig zu sein, wie man eben nur sein kann und auf den einzigen Menschen zu hören, der mich besser kennt, als jeder andere. Nämlich mich selbst.

Was tut mir gut, immer und überall?? – Hunde
Was macht mir  Spaß?? – Fotografieren
Wie möchte ich leben?? – Nachhaltig, ohne anderen zu schaden!
Was ist mir wichtig?? – Die wenige Zeit, die mir auf Erden bleibt sinnvoll nutzen und mich und andere glücklich zu machen!
Wie kann ich all das erreichen?? – Indem ich meinen Traum zum Beruf mache!
Aber kann das denn funktionieren?? – Es muss! Und es wird!!!

Nachdem der Entschluss gefasst war nun genau das zu tun, was ich tun möchte und damit auch bitte iiiiiiiiiirrsinnig erfolgreich zu werden stand ich vor dem größten Dilemma überhaupt, denn ich hatte keine Ahnung wie ich das umsetzen sollte. Es war wie damals, als ich meine Diplomarbeit schrieb. Ich hatte Theorien im Kopf, eine Vision wie es sein könnte, aber alles war so furchtbar abstrakt und ich fand einfach keinen Anfang. Mein eigener Traum drohte mich zu erschlagen, bis ich in Worte fasste, was ich wollte. Ich schrieb ein Konzept und einen Leitfaden. „Ich werde die erfolgreichste Hundefotografin Deutschlands!“ stand auf einem kleinen gelben Zettel. Ich hatte ein verdammt großes Ego und nahm mir fest vor jedem einzelnen, der behauptete „Hundefotografin, das ist doch kein Beruf!“ das Gegenteil zu beweisen. Ich habe mich hingesetzt und gelernt, alles gelesen, was ich finden konnte. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich in ein paar Monaten mehr gelernt habe, als in 6 Jahren Studium. Weil ich es wollte, weil ich es verinnerlichte und umsetzte, ausprobierte und vertiefte. Und ich kann nur jedem da draußen raten dasselbe zu tun. Geht in euch, wenn ihr unzufrieden seid! Fragt euch warum es so ist und was ihr ändern möchtet. Wir leben in einer Zeit, in der wirklich nichts mehr unmöglich ist, aber aus irgendeinem Grund, traut sich niemand mehr zu träumen und Pläne zu schmieden. Wir hängen so sehr an dem, was wir uns „erarbeitet“ haben, weil es vernünftig war, trauen uns nicht auszubrechen und vom Standard abzuweichen, obwohl wir insgeheim wissen, dass es genau das ist, was wir brauchen. Wir starten jeden Tag gleich, wissen genau was auf Arbeit passiert, hören uns sinnloses Geschwätz an, von Leuten, die wir nicht leiden können, einfach weil man das ja so tut. Und obwohl wir genau wissen was kommt, hat keiner einen Plan für seine Zukunft. Warum??? Ich kann euch hier und heute sagen: Es ist großartig einen Plan zu haben, völlig egal wie abwegig er auch sein mag. Mitschwimmen und einfach dahinleben ist nicht!! Dafür ist das Leben viel zu kurz.

Ich habe nichts mehr mit der Frau gemein, die ich vor 5 Jahren war, als ich dieses so bedeutsame Buch geschrieben habe, ich glaube ich bin ihr nicht mal ähnlich. Zumindest nicht dem, was sie der Außenwelt präsentiert hat. Fleiß, Ehrgeiz und Stolz. Ein Stück Arroganz und ganz viel Schein. Materielle Dinge waren ihr wichtig, ehrlich zu sich war sie nicht mal, wenn sie allein war. Ich führte ein gutes Leben, aber glücklich war ich nicht. Heute bin ich es! Mein Leben ist nicht perfekt, ich bin nicht sorglos und nicht frei, aber ich bin ich und das immer und zu jedem. Ich sage was ich denke, ich weiß was ich will und was nicht. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe und ich arbeite ehrgeizig daran meine total überzogenen Wunschvorstellungen zu verwirklichen. Wenn ich arbeite, dann für mich und für niemand anderen. Mit meiner Arbeit bringe ich den Menschen so viel Freude und das allein gibt mir so viel zurück. Mein Leben ist nicht leicht, die Tage sind lang und manchmal hart, aber am Ende des Tages, liege ich neben meinem wundervollen Mann auf der Couch und erzähle ihm mit strahlenden Augen, was ich am Tag gemacht habe und was ich für die Zukunft plane. Manchmal hält er mich wohl für verrückt, aber er strahlt mich an und ich freue mich mit ihm gemeinsam auf den nächsten Tag. Ich habe einen Berg erklommen, von dem ich zuvor nicht mal wusste, dass es ihn gibt. Und nun stehe ich auf dem Gipfel und rechts und links tut sich das wundervollste Gebirge auf. Da sind noch viele Berge, die ich erklimmen möchte, Abgründe, die ich meiden werde und an Tagen wie heute, nehme ich mir die Zeit, um nach unten zu schauen, damit ich niemals vergesse woher ich komme und wer ich wirklich bin!

Danke an www.bz-fotografie.de für das sagenhafte Foto!!

Von runden Geburtstagen und Selbstfindung

Von runden Geburtstagen und Selbstfindung

Es ist der 2. Juli 2018… Ein Tag wie jeder andere könnte man meinen, aber für mich ist er das nicht!

Heute ist mein 30. Geburtstag. Ich stehe vorm Spiegel, schaue hinein, finde hier und da ein Fältchen und stelle fest, dass die Sommersprossen, die ich schon als Kind hatte auch in diesem Sommer wieder mein Gesicht zieren. Nicht mehr ganz so präsent wie damals, aber sie sind da. Fühle ich mich jetzt alt? Habe ich Angst? Was ist das für ein Gefühl diesen „großen runden Geburtstag“ zu feiern?

Ich war noch nie ein Freund von Geburtstagen, das Älterwerden hat mir immer Angst gemacht. Als ich 20 wurde hatte ich damit enorm zu kämpfen und damit meine ich nicht nur „Och was?? Jetzt bin ich schon 20?“, sondern RICHTIG zu kämpfen. Ich stellte alles in Frage, stand an einem Scheideweg in meinem Leben. Bislang war da die Schule und immer haben andere Entscheidungen für mich gefällt, doch auf einmal war ich selbst für mich verantwortlich, hatte die erste Hälfte meines Studiums hinter mir und mich quälte die Frage, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Dieses Studium war so hart, so schwer und verlangte mir so viel ab. All das für den Traum Ingenieur zu werden. Aber war es denn überhaupt das was ich wirklich wollte? Für den Rest meines Lebens? Mit 20 war ich nicht sehr glücklich, aber ich biss die Zähne zusammen. Das Studium zog ich durch, ehrgeizig und verbissen, mit Bestnote im Abschluss, aber ich veränderte dafür mein komplettes Lebensumfeld. Es folgte eine schwere Trennung, der Umzug in eine winzig kleine Wohnung, meine Puppenstube und die quälende Leere auf dem Konto. Ich hatte keine Ahnung, wie ich all das bezahlen sollte. Zum ersten Mal in meinem Leben tat ich etwas unvernünftiges, aber ich hatte schon viel mehr das Gefühl angekommen zu sein. Endlich war ich für mich, hatte Zeit in mich hineinzuhorchen und mein Leben zu leben, so wie ich es wollte.

10 Jahre später blicke ich zurück und weiß so viel mehr als damals! Ich verstehe diese Gedanken nun und weiß auch wie richtig das alles war. Offiziell nennt man das Ganze anscheinend Quarterlifecrisis… Aha… es gibt wohl für alles einen Begriff. Mit 25 dachte ich „Oh je… Jetzt rückt die 30 unaufhaltsam näher“ und das Gefühl dabei war Angst, definitiv. Immer noch war mein Leben ein Kampf, alles so schwer, die Welt um mich herum so furchtbar negativ, das Konto immer noch chronisch leer und der Druck so groß. Die schönsten Stunden in meinem Leben waren die, die ich mit meinem Hund verbrachte, denn dann war ich frei. Wenn ich mit einem Hund zusammen bin, bin ich frei, denke über nichts nach und leben im Hier und Jetzt. Das istso unglaublich befreiend.

Tja und heute?? Heute ist sie da, diese ominöse beängstigende Zahl und ich starre in den Spiegel und da ist nichts. Keine Angst, keine Beklemmung, kein schlechtes Gefühl. Wo sind all diese furchtbar starken Gefühle hin, die mich so viele Jahre lang beschäftigt haben? Ich weiß wo… ich habe sie in den Momenten hinter mir gelassen, in denen ich an meine Grenzen und darüber hinaus gegangen bin. Ich habe sie zurückgelassen, als ich mich entschied neue Wege zu gehen. Ich habe sie überwunden, mit jedem Monat, den ich mein Leben lebte, wie ich es wollte. Mit jedem Tag, an dem ich entschied, das nichts wichtiger ist, als ich selbst!

In den letzten Jahren hat sich so vieles bei mir verändert, ich habe mich verändert. Ich bin mutig gewesen, habe alles auf eine Karte gesetzt und habe mir erlaubt zu träumen. Diese Träume habe ich verwirklicht, Stück für Stück, Tag für Tag und habe so zu mir selbst gefunden. Ich habe mit eigenem Antrieb und der Macht des Internets mehr gelernt, als in 6 Jahren Studium zusammen und habt schließlich all das Gelernte umgesetzt. Ich bin jetzt hauptberuflich Hundefotografin! Und das sogar ziemlich erfolgreich. Hätte mir das jemand mit 20 erzählt, hätte ich wohl laut gelacht, hätte erzählt wie unvernünftig das doch ist, dass ich damit niemals so viel Geld verdienen würde, wie als Ingenieur  oder Programmierer und dass das doch nicht mal ein „richtiger“ Job ist. Aber innerlich hätte ich wohl gelächelt, hätte mir für einen kurzen Moment ausgemalt wie das Leben so wäre, wenn man selbstbestimmt und eigenverantwortlich seinen Traum lebt. Ich weiß, all das ist kein Beruf für mich, es ist meine Berufung und ich koste das sooooo aus! Damals waren Worte wie Selbstfindung, Mindset, innere Kraft etc. nur esotherisches Gefasel für mich. Ehrlich! Ich hatte damit nichts am Hut. Heute bin ich meinen Weg gegangen und so viel schlauer. Heute schaue ich mit so viel Stolz in den Spiegel und sehe Liebe, Kraft und diese unbändige positive Energie in meinen Augen. Heute gebe ich all mein Wissen weiter, an Frauen, die dieselben Fragen haben, wie ich damals, die unzufrieden, ausgelaugt und unglücklich sind, aber nicht wissen, wie sie sich helfen können. Das beste Gefühl überhaupt!

Ich bin jetzt 30… Ok, lassen wir das mal so stehen. Ich sehe diese Frau, zugegeben, so schlecht sieht sie gar nicht aus, wie sie da in den Spiegel strahlt. Vielleicht liegt es an dem Quaken, das aus dem Zimmer nebenan kommt und immer wieder „Mama, schau mal!“ sagt. Ich bin nun Mutter… Kurzer Rückblick, die Mareike von damals, mit ihren 20 und 25 Jahren wollte nie Kinder… NIE. Ich muss lachen. Dieses Lachen, dass ich immer lache, seitdem ich ihn kenne. Diesen Mann, der mit mir gemeinsam durchs Leben geht und mich so vollkommen macht.

Ich bin 30, Mutter, hauptberuflich Hundefotografin und lebe meinen Traum! In einer zauberhaften Wohnung, mit meinem Traummann und meinem Traumhund. Ich habe Freunde, so viele, dass ich manchmal ein schlechtes Gewissen habe, weil ich zu wenig Zeit für sie habe, aber sie sind da und zwar immer! Ich bin so dankbar und glücklich für all das, was ich heute bin und was ich habe. Keine Spur von Angst, nur Freude, Wissen und Energie. Ich bin 30 und so verdammt zufrieden, weil ich endlich ICH bin.

 

 

Neue Fotostrecke – Dogs lost in Paradise

Neue Fotostrecke – Dogs lost in Paradise

April 2018, ich bin mit meiner kleinen Familie auf Sri Lanka. Zwei Wochen Urlaub sollen uns wieder neue Energie geben, die tropische Luft uns den Kopf frei pusten und die Freiheit des Ozeans die Sicht auf die wichtigen Dinge des Lebens lenken. Wie hätte ich auch ahnen können, was mich auf dieser Trauminsel erwartet?

 

Wie alles beginnt…

 

Auf Sri Lanka leben tausende und abertausende von Hunden. Sie leben frei und wild, sie sind das, was wir zuhause schlicht als „Straßenhunde“ bezeichnen. Aber entgegen aller Erwartungen sehe ich kein Elend, keine traurigen, vernachlässigten Hunde, sondern freie Wesen, die so voller Stolz und Natürlichkeit durch die Straßen und an den Stränden entlang spazieren. Sie ziehen mich sofort in ihren Bann. Ich kann nicht anders – ich muss versuchen mehr über sie herauszufinden.

Nach unserer Ankunft im Hotel entdecke ich am Strand eine kleine blonde Hündin. Ihr Körper ist gezeichnet von allerlei Narben, im Gesicht, an den Schenkeln, am Hals und den Pfoten. Ich bin mir sicher, sie hätte einiges zu erzählen. Diese kleine Hündin lässt mich nicht mehr los. Als ich sie abends wiedersehe, sitzt sie einfach da, mitten am Strand und schaut aufs Wasser. Wie hypnotisiert schieße ich das erste Foto. Ihr Anblick ist magisch und in diesem Moment weiß ich, dass ich sie kennenlernen möchte. Doch als ich auf sie zugehe, dreht sie sich um und geht. Ich folge ihr nicht, ich hoffe einfach sie kommt irgendwann wieder. Und das tut sie.

Ein paar Tage später treffe ich die kleine blonde Hündin wieder. Sie gräbt sich im Schatten einer Palme in den Sand ein, um etwas Schutz vor der Hitze zu finden. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der prallen Sonne schaffe ich es schließlich, dass sie mich nah genug an sich heranlässt. Mit weichen Knien robbe ich in meinem Urlaubskleidchen durch den Sand, um sie vor den Palmen zu portraitieren. Sie lässt mich keine Sekunde aus den Augen, ist dennoch neugierig und so respektvoll, ich glaube wir sind nun Freunde…

In den nächsten Tagen lerne ich viele Hunde kennen, ich beobachte, wie Rudel junger Rüden am Strand entlangspazieren und von älteren Rüden aus ihrem Revier verjagt werden. Ich bin fasziniert davon, wie fein diese Hunde kommunizieren, was sie mit Ohren, Lefzen und Rute anstellen können und wie geschickt sie sich untereinander verständigen. Ich kann mich nicht daran erinnern dies in Deutschland in der Art und Weise jemals beobachtet zu haben. Unsere Hunde sind so gut erzogen und ich frage mich, ob wir ihnen ihre Art der Kommunikation aberzogen haben? Ein Gedanke, der sich nicht abschütteln lässt. Auf der heimischen Hundewiese wird es nicht gern gesehen, wenn ein Hund knurrt. Ein bellender Hund stört die Mitmieter. Raufereien werden meist im Keim erstickt und Kommunikationsarten aufgrund von Zuchtmerkmalen teilweise unmöglich gemacht… der Hund passt sich an. Er wird angepasst. Aber hier auf Sri Lanka haben diese Hunde eine Stimme, sie knurren und zeigen ihre Zähne, sind mal laut und ganz oft leise. Sie sind füreinander da und zeigen sich untereinander und den Menschen gegenüber so viel Respekt. Für einen kurzen Moment wünsche ich mir, meine Hündin könnte das sehen. Sie würde es lieben!

Umsetzung

 

In meinem Rucksack befinden sich neben meiner Zweitkamera nur drei Objektive, das große 70-200mm 2.8, mein 50mm 1.8 und ein Weitwinkelobjektiv für Landschaftsaufnahmen. Schließlich bin ich ja im Urlaub und die Ausrüstung sollte für ein paar Erinnerungsfotos und die geplante Safari reichen. Woher sollte ich auch wissen, dass ich mal eben ein Fotoprojekt starten würde? Das Telezoom ist auf den ersten Blick die beste Option, weil es mir die Möglichkeit gibt, aus weiter Entfernung zu fotografieren. Dies ist aber praktisch unmöglich, da immer wieder Tuc Tucs und Menschen durchs Bild wuseln. Mein Weitwinkelobjektiv nutze ich so gut wie nie für Hunde, ich mag es einfach nicht, also bliebt nur noch das 50mm. Ich ahne schnell, dass es schwer sein wird, nah genug an die Hunde heranzukommen, um mit dem 50mm gute Bilder machen zu können. Aber ich weiß auch, dass das – WENN ich es schaffen würde – ganz intensive Portraits werden könnten und nehme innerlich die Herausforderung an. Meine Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Im Laufe der Zeit gehe ich mit vielen Hunden auf Tuchfühlung und ab und an gelingt es mir, sie auch zu portraitieren. Mit viel Geduld und ganz viel ruhigem, deutschen Gerede, bringe ich sie dazu mich nahe genug an sie heranzulassen, manche kann ich sogar streicheln. Die Einheimischen können das Ganze nicht wirklich verstehen und warnen mich nur immer wieder, dass oft Touristen gebissen werden, wenn sie Kontakt zu den Hunden suchen. Hmmm… mag sein, aber ich vertraue meiner Erfahrung im Umgang mit Hunden und meiner Fähigkeit ihre Körpersprache ziemlich gut deuten zu können.
Es gibt hier und da wirklich Hunde, die mir drohen und deutlich zeigen, was sie von uns Menschen halten. Ab und an kann ich sie besänftigen, manchmal auch nicht und das ist ok so. Ich weiß, wann ich mich zurückziehen muss.

Bildbearbeitung

 

Die Frage danach, welchen Look diese Fotostrecke bekommen soll, lässt mich lange nicht los. Ich probiere einiges aus, von matten Tönen, über den Vintagelook, bis hin zu dramatischen Schwarz-Weiß-Umsetzungen. Aber all das wird den Bildern nicht gerecht. Ich entscheide mich schließlich dazu die Bilder völlig nach Gefühl mit meinem eigenen, typischen Mareike-Workflow zu bearbeiten. Wieso sollte ich Sri Lankas Straßenhunde anders behandeln als die gut behüteten Hunde meiner Kunden? Wieso sollte ich mich verbiegen? Und wieso habe ich denn nicht sofort erkannt, was diese Fotos brauchen? Bunte, satte Farben vermitteln nun pure Lebensfreude und Energie. Die Sonne Sri Lankas soll aus diesen Bildern scheinen, Wärme verbreiten und Urlaubsfeeling vermitteln. Sri Lankas Straßenhunde sollen strahlen und majestätisch und stolz, denn genau so habe ich sie erlebt.

Gedanken und Gefühle

 

Diese Fotostrecke bedeutet mir so viel. Die Hunde Sri Lankas haben meinen Blick auf die Welt nachhaltig verändert. Was als Familienurlaub begann wurde zu einer Reise zu mir selbst.

Sri Lanka – die Insel und ihre Hunde schenkten mir Ruhe, ein Stück Wahrheit und die Erkenntnis, dass Freiheit und Liebe das sind, was im Leben wirklich zählt. Diese Hunde sind nicht unglücklich – alles, was ich bislang glaubte über Straßenhunde zu wissen, änderte sich auf einen Schlag. Und doch gab es auch Momente, in denen ich mich so hilflos fühlte. So sehr ich diesen Wesen ihre Freiheit gönnte, so sehr ich auch verstand, dass es das ist, was diese Hunde brauchen, so sehr nahm es mich mit, wenn ich kranke Hunde traf. Es fällt mir nach wie vor schwer zu akzeptieren, dass Räude oder andere Krankheiten, die so einfach zu behandeln wären, diesen starken und wilden Seelen das Leben rauben. Auf einmal fühlte ich mich machtlos, klein und unbedeutend, weil ich nicht helfen konnte, so wie ich es zuhause ohne zu zögern getan hätte.

Mit dieser Fotostrecke nehme ich euch mit auf eine Reise ins Paradies. Ein Paradies, in dem so viele Hunde einfach vergessen wurden. Ich frage mich, ob nicht genau das für sie pures Glück war. Diese Bilder sollen zeigen, dass ein Leben als Straßenhund nicht unweigerlich nur Leid bedeutet, sondern auch pure Freiheit. Eine Freiheit, wie wir sie unseren eigenen Hunden wohl niemals bieten können.