Schockzustand – International Pet Photographer of the year Awards

Schockzustand – International Pet Photographer of the year Awards

„INPUT ERROR“

 

So in etwa habe ich mich am Freitag gefühlt. Kennt ihr das, wenn euch auf einmal alles zuviel wird? Wenn einem einfach so die Tränen kommen und zwar aus den banalsten Gründen und man einfach nicht mehr aufhören kann zu weinen? Nein? Mist, dann ist das jetzt hier ziemlich peinlich :D. Wenn doch, dann freut euch, ihr seid nicht allein.
Letzten Freitag war so ein Tag für mich. Mein Sohn hatte seinen letzten Tag beim Tagespapa, es lag eine Stimmung in der Luft, die von Abschied, Umbruch und Zukunftssorgen geprägt war. Wie wird der Abschied für uns? Wie verläuft die Eingewöhnung im Kindergarten? Haben wir die richtige Wahl getroffen?
Zugleich hatte ich auch unendlich viel zu tun. Gefühlte 400 Dinge mussten zusätzlich zum normalen Alltagschaos erledigt werden, ein Abschiedsgeschenk basteln, haufenweise Papierkram für die Kita ausfüllen, einen Berg von Kindersachen mit dem Namen meines Sohnes beschriften (ernsthaft, das macht so richtig gar keinen Spaß und ist in meinen Augen völlig verschenkte Lebenszeit), dazu war ich mit Kleinkind, Baby, Hund, Haushalt und Job auch noch viel allein, weil mein Liebster viel arbeiten war. Und so schaukelten sich die Emotionen über die gesamte Woche nach oben, bis sie am Freitag ihren absoluten Höhepunkt erreichten.

Ich gab meinen kleinen Zwerg morgens um 9 Uhr zum letzten Mal beim Tagespapa ab. Gott war das schwer, aber ich wusste, dass das Abholen noch viel schwerer werden würde. Um 12 Uhr sollte ich ihn als Mittagskind wieder abholen, was ganz schön knapp war, denn das Abschiedsgeschenk war noch nicht fertig, geschweige denn verpackt, ich musste noch einkaufen, zwischendrin das Baby stillen, mit dem Hund raus, Wäsche waschen, saugen, bla bla bla… und so raste ich mit meinem Chaos im Kopf von A nach B, während aus irgendeinem Grund mein Telefon anfing permanent zu piepsen, es machte mich wahnsinnig. „Herzlichen Glückwunsch!“ „Gratulation meine Liebe!“ „Mareike!! Du bist der Hammer!“ und haufenweise komische Partyemojis standen auf meinem Display und ich dachte mir nur so „Was ist denn da los??? Hab ich bei Facebook ein falsches Geburtstagsdatum hinterlegt??“ Ich ignorierte erstmal alles und hetzte durch die Gegend. Als ich zuhause ankam checkte ich zum ersten Mal an dem Tag meine Mails auf dem Telefon. Vor einigen Wochen hatte ich 4 Bilder bei den International Pet Photographer of the Year Awards eingereicht und nun waren die Gewinner online. Ich scrollte durch die Mail und scannte schnell die Namen der Gewinner. Overall Winner, Winner portrait category, winner action category, winner pets and their people und als ich schon fast schließen wollte stand da plötzlich mein Name. Ganz klein, in der letzten Kategorie. Ich schwöre ich bin fast tot umgefallen. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen (mal wieder heute) und schrie „Oh mein Gott!!! Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!“ während ich völlig gestört durch die Wohnung hüpfte. Ich konnte es nicht fassen. Mein Bild hatte tatsächlich die offene Kategorie gewonnen. Das erklärte auch das Dauersummen meines Telefons. Niemals hätte ich damit gerechnet und habe es auch jetzt, wo ich diesen Blogbeitrag tippe immer noch nicht ganz realisiert.

Voller Stolz darf ich also nun verkünden: Mein Bild ist offiziell „2019 International Pet Open Photograph of the Year“.

 

Das Zittern um die Awards

 

Beim International Pet Photographer of the Year Award gab es insgesamt 4 Kategorien. In jeder Kategorie (Portrait, Action, Pets and their people, Open) reichte ich je ein Bild ein. Mitte August wurden dann in jeder Kategorie die Top 100 veröffentlicht und ich war so stolz, dass es alle meine Bilder unter die Top 100 geschafft hatten. Ich entdeckte neben den vielen wirklich großartigen internationalen Einsendungen auch ein paar bekannte Bilder von meinen Coachingteilnehmern. In unserer Coachinggruppe begann nun ein gemeinschaftliches Mitfiebern, manche Fotografinnen hatten ebenso wie ich sogar 2 oder mehr Bilder unter den Top 100. Wiederum ein paar Wochen später wurde die Top 25 in jeder Kategorie veröffentlicht. Ich sags euch, das war alles so spannend. Man scroll in jeder Kategorie durch die besten 25 Bilder und hofft einfach nur seines mit unter ihnen zu finden. Es waren so viele wunderschöne Bilder, dass ich jedes Mal in die Luft hüpfte, wenn ich eines meiner Bilder entdeckte. Und tatsächlich… 2 meiner Bilder hatten es unter die Top 25 geschafft, nämlich die süße Eva in der Action-Kategorie und meine Bhumi in der offenen Kategorie. Ich gebe zu, an dieser Stelle war ich etwas traurig, dass ich in der Kategorie „Pets and their People“ nicht weiter war, denn da hatte ich mir tatsächlich Chancen ausgemalt, ist die Rudelfotografie doch mein Steckenpferd. Insofern war ich einerseits natürlich total stolz überhaupt noch unter den Top 25 zu sein, in Anbetracht der Konkurrenz wusste ich aber insgeheim, dass ich keinerlei Chancen hatte hier irgendetwas zu gewinnen. Tja… weit gefehlt ;).

Hier sind sie also nun: Meine 4 Siegerbilder! Super schön finde ich auch die Tatsache, dass 2 von den 4 Bildern in ganz „normalen“ Kundenshootings entstanden sind. Ich bin mir sicher, die Besitzer der beiden Hunde Eva und Filou sind ganz besonders stolz. Filous komplette Session findet ihr auch auf meinem Blog.

Die Geschichte hinter dem Gewinnerbild

 

Dass es gerade dieses Foto ist, das die internationale Jury aus den besten Tierfotografen der Welt überzeugt, freut mich ganz besonders. Es ist eines meiner absoluten Lieblingsbilder und bis dato hatte ich es eigentlich noch gar nicht veröffentlicht. Es zeigt meinen Herzenshund Bhumi, die gerade ihre Hundefreundin Lucie in die Luft schnipst, und stellt gleichzeitig den Beginn einer ganzen Fotostrecke dar, die ich meiner Hündin gewidmet habe. Der Plan ist es sie so zu zeigen, wie sie wirklich ist und ihren Charakter und ihren Alltag in teils lustigen, teils nachdenklichen Bildern festzuhalten. Wer Bhumi noch nicht kennt, der denkt meist sie ist eine absolute Prinzessin, zuckersüß, lieb, ein richtiges Püppchen. Wer sie aber genauer kennt, der merkt schnell, dass es dieser galante Hund faustdick hinter seinen Puschelohren hat. Denn Bhumi ist zwar lieb und süß und der tollste Kuschelhund der Welt, aber sie hat auch ordentlich Temperament, ist anderen Hunden  gegenüber prinzipiell Chef und sowieso die ungekrönte Königin der Hundewiese. Ihre Hundekumpels hat sie allesamt gut im Griff, gibt immer den Ton an, ist hier und da auch ordentlich frech und verlangt dabei absoluten Gehorsam. Bhumi ist wie Obelix… Sie ist als Welpe nur in den Topf mit Zaubertrank gefallen, der das Selbstbewusstsein erhöht und nicht die Muskelkraft :D. Und genau das wollte ich festhalten. Ihre freche Seite, ihre galante Seite, ihre dominante Seite, ihre Energie, ihren Charakter und zwar in allen Facetten. Das Projekt begleitet mich nun bereits seit 2 Jahren und ist immer noch nicht fertig, weil dieser Hund mir einfach immer Stoff für neue Ideen gibt, ich aber kaum zur Umsetzung komme oder die Umsetzung sich einfach schwieriger gestaltet, als eine normale Fotosession sonst. Aber ich kann es kaum erwarten die noch fehlenden Bilder fertigzustellen und meine Bhumi dann der Welt zu präsentieren. Ihr seht also, hinter diesem Bild steckt eine Menge Herzblut, viel Vorbereitung, ungefähr 300 Fotoanläufe (keine Angst, es wurde bei den Aufnahmen kein Hund verletzt :D) und mehrere Stunden der Bildbearbeitung. Und es ist einfach schön zu sehen, dass all die Arbeit nun auf diese Art und Weise gewürdigt wird.

Trixi und Tanja | Romantisches Rudelfotoshooting am See

Trixi und Tanja | Romantisches Rudelfotoshooting am See

Heute im Programm: Mädchenträume erfüllen 

  

Eigentlich bin ich ja kein typisches Mädchen. In meinem Haushalt sucht man vergebens nach Einhörnern oder der Farbe Pink. Aber Mädchenträume erfüllen… dafür bin ich definitiv die Richtige!

Dass Tanjas und Trixis Rudelfotoshooting etwas ganz besonderes wird, wusste ich bereits nach den Vorgesprächen. Alle meine Shootings sind besonders, einfach weil jeder Hund und jede Geschichte besonders ist, aber ab und an gibt es Geschichten, die mir ganz besonders ans Herz gehen. Trixi ist Tanjas erster Hund und war zum Zeitpunkt unseres Shootings bereits 12 Jahre alt. Tanja war noch ein Kind, als sie Trixi bekam und seitdem weicht ihr ihre Hündin nicht von der Seite. Ich finde das so wundervoll, vor allem wenn man bedenkt, wieviel sich in diesen 12 Jahren verändert hat, was Trixi und Tanja alles erlebt haben. Aus dem kleinen Mädchen mit ihren 11 Jahren wurde ein Teenager und schließlich eine (ohne jeden Zweifel) umwerfende Frau. Schule, Ausbildung, Job, Reisen, all das meisterten die beiden gemeinsam. Ein ganzes Hundeleben an der Seite ihres Frauchens, das ist wohl die Geschichte, von der jeder Hund träumt.

Es war also überhaupt nicht verwunderlich, dass die beiden eine ganz innige Beziehung hatten. Tanja hatte zwar vor dem Shooting ordentlich Bedenken und schrieb mir: „Da sie mein erster Hund ist und ich damals 11 Jahre alt war als ich sie bekommen habe, habe ich es nicht so ernst genommen mit der Erziehung, dafür habe ich sie mit Liebe überschüttet. Ich versuche bis zum Shooting noch die wichtigen Grundkommandos zu festigen.“ 

Viele meiner Kunden meinen, dass ihr Hund perfekt erzogen sein müsse, damit tolle Bilder entstehen, aber so ist es nicht. Im Endeffekt ist es völlig egal, was der Hund „kann“ oder „nicht kann“, solange der Hund mir gegenüber auftaut und sich mir öffnet, ist alles in bester Ordnung. Und das war bei Trixi überhaupt kein Problem. Dieser kleine Sonnenschein schlich sich sofort in mein Herz, sie war so freundlich und unbekümmert, ein totaler Sonnenschein! 

Die liebe Tanja war perfekt vorbereitet und hat mich förmlich aus den Socken gehauen, als sie mir ihre Outfits und die extra fürs Fotoshooting angefertigten Blumenkränze präsentierte. Was für eine romantische Idee und ganz ehrlich, ich weiß gar nicht wem die Blumen besser gestanden haben!  

Nachdem die ersten Bilder im Kasten waren, setzten wir unseren Weg zum See fort. Es gab einen Outfitwechsel, natürlich pink :D. Und auch wenn ich es nieeeeeeemals zugeben würde, das war die beste Wahl überhaupt, denn Tanjas selbstgenähtes, pinkfarbenes Kleid gab den Bildern am See ihre Fröhlichkeit.

Es soll ja immer wieder Leute geben, die behaupten Hunde hätten keinen Charakter und Lächeln könnten sie erst recht nicht… Pahhh… dann seht gut hin, ihr emotionslosen Zweifler da draußen, denn Trixi ist die ungeschlagene Meisterin im Lächeln.

Neben den vielen Rudelfotos sollten natürlich auch Erinnerungen von Trixi allein entstehen. Die Sonne ging langsam unter und Trixi war so langsam aber sicher ordentlich müde. So konnten wir sie ganz prima auf einem der Steine am Steinsteg positionieren, ohne dass sie Anstalten machte herunterzuhüpfen. Und schlussendlich fühlte sie sich auf „ihrem“ Stein dann so wohl, dass sie völlig entspannte.

Nun war Trixi wirklich mehr als müde. Die alte Hündin hatte wirklich ihr Bestes gegeben und Tanja beschloss sie den weiten Weg vom See zurück zum Auto zu tragen. Wie praktisch, wenn man einen West Highland White Terrier hat und keine Dogge ;). Als sie ihre geliebte Hündin so in den Armen hielt und Trixi total entspannt die Augen schloss, ging die Sonne unter und tauchte alles in ein magisches Licht. Ich konnte nicht anders. Wie so oft, packte ich die Kamera noch ein letztes Mal aus und das war eine der besten Entscheidungen überhaupt. Die Bilder, die dann entstanden sind für mich so einzigartig, so besonders. Sie strahlen so viel Liebe und Vertrauen aus, wie ich es bis dato kaum festhalten konnte. Diese beiden werden für immer einen Platz in meinem Herz haben, weil sie ein so unglaublich tolles Team waren.

Die anschließende Bildauswahl war wirklich nicht leicht. Tanja hatte Mühe und Not sich zu entscheiden, aber letztenendes wählte sie die Bilder, die ich euch nun gezeigt habe. Eine bunte Mischung, die einfach an die Wand musste. Tanja entschied sich für eine große Wandgalerie aus verschiedenen Holzbildern, eine Box mit ihren Lieblingsfotos und einige kleine Geschenke für sich und ihre Mutter.

Einige Tage nachdem Tanja ihre Bilder geholt hatte, erhielt ich eine wundervolle Rezension von ihr, die mein Herz erneut höher schlugen ließ und die wie ich finde dieses großartige Shooting noch einmal super schön zusammenfasst:

„Das Shooting mit Mareike war wundervoll. Bereits die vielen vielen Mails vorab waren immer sehr nett und liebevoll formuliert, sodass man sich gleich wohl fühlte. Von der Auswahl der Location bis hin zur Terminauswahl. Am Shootingtag selbst wurde ich gleich herzlich von Mareike begrüßt und auch meine kleine Prinzessin fand sie auf Anhieb sympathisch. Man hatte mehr das Gefühl mit einer Freundin einen schönen Ausflug mit der Kamera zu machen als einer eigentlich völlig fremden Person gegenüberzustehen.
Wir haben uns wunderbar unterhalten und festgestellt, das Hundemenschen scheinbar einfach auf einer anderen gemeinsamen Wellenlänge sind. Meine kleine Maus ist zugegeben herzlich wenig gut erzogen. Wir haben fleißig vorab „Sitz“ geübt…doch das war ihr an diesem Tag dann völlig egal. Ich hatte richtig Bammel das die Bilder überhaupt nichts werden, weil ich immerzu dachte „bitte bleib doch mal sitzen“. Doch gerade die Fotos auf denen sie läuft oder Mareike entgegenrennt sind so wunderschön geworden…und für Leckerlies haben wir dann doch ab und an getan was von uns „verlangt“ wurde. Mareike hat sich in das über und über mit Zecken bedeckte Gras gelegt, ist ins eiskalte Wasser gestiegen und hat die lustigsten Geräusche von sich gegeben damit die Fotos perfekt werden.
Es war ein wundervoller, langer Abend.

Auch zur Bildauswahl hat Mareike alles sehr liebevoll gestaltet mit kleinen Leckereien und hat sich sehr viel Zeit für mich Unentschlossene genommen.
Der Bildabholung blickte ich dann mit einem lachendem und einem weinenden Auge entgegen. Ich war natürlich gespannt wie ein Flitzebogen und habe mich riesig auf die Bilder gefreut und doch wusste ich, dass das wundervolle Abenteuer danach vorbei ist und ich die liebe Mareike vermutlich nicht so schnell wiedersehen werde. Sie hat meine Wandgalerie liebevoll aufgestellt und noch kleine Schätze zugegeben. Alles in allem merkt man einfach das Mareike ihre Arbeit mit sehr viel Herzblut und Liebe ausführt. Diese Bilder sind für die Ewigkeit und nicht nur die Bilder, die Erinnerung an diesen wundervollen Tag werde ich ewig in meinem Herzen tragen. Ich danke dir liebe Mareike für deine Geduld mit mir und hoffe wir sehen uns mal wieder. Ich kann ein Shooting mit Mareike jedem nur wärmstens empfehlen. Es ist jeden Cent wert.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich über diese Worte gefreut habe. Und es ist tatsächlich so, ein bisschen traurig ist man schon, wenn man die Bilder ausliefert, weil die gemeinsame Zeit zuende geht. Aber jede Minute war es wert!

Sheltiemädchen Kimba | Hundefotografie Leipzig

Sheltiemädchen Kimba | Hundefotografie Leipzig

Shelties zeichnen sich wie kaum eine andere Rasse durch ihre Fröhlichkeit aus. Diese kleinen, eleganten Fellknäuel strahlen einem einfach nur entgegen, sind oftmals lustige Clowns und wirken auf mich so unbeschwert. Ich habe in den letzten Jahren wirklich viele Shelties kennenlernen dürfen und alle wiesen sie absolute Modelqualitäten auf. Mit diesem Wissen im Hinterkopf freute ich mich wie ein Kleinkind auf das Shooting mit Kimba. Wir wählten eine Location etwas außerhalb von Leipzig, um dem Trubel, der im Sommer an den vielen Seen der Stadt herrscht etwas zu entfliehen. Die Sonne brannte nur so vom Himmel, nicht ein Wölkchen war zu sehen, das in mir auch nur ein Fünkchen Hoffnung auf etwas Schatten geweckt hätte. Für viele meiner Kunden die absolute Traumvorstellung, aber für mich als Fotografin der absolute Supergau. Ich bekenne mich heute und hier ganz klar dazu: Ich bin ein Schattenfotograf :D. Ich liebe den Schatten, ich suche ihn überall, nahezu 90% der Bilder meines Portfolios sind im Schatten entstanden und im Laufe der Zeit entwickelte ich eine richtige Sonnenphobie. Die Panikattacke ist quasi vorprogrammiert, wenn ich meinen geliebten Schatten nicht finden kann:D.

Nun stand ich da, mit einem Traummodell an einer Traumlocation und haderte mit dem harten Licht. Eine absolute Herausforderung, aber Herausforderungen sind ja bekanntlich dafür da sich ihnen zu stellen. Im Endeffekt starteten wir hochmotiviert ins Shooting, um dann einfach eine gemütliche Pause einzulegen, als ich feststellte, dass mir das Licht einfach nicht passt :D. So bin ich eben. Wenn ich etwas mache, dann auch richtig und wenn irgendetwas nicht stimmt, dann warten wir eben so lange BIS alles stimmt. Und das war die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können, denn wir wurden mit einem umwerfenden Sonnenuntergang belohnt!

In letzter Zeit nehme ich wieder öfter mein  Makroobjektiv mit zu Fotoshootings und ich liebe die Ergebnisse. Mit ganz viel Geduld und liebe zum Detail entstehen so kanns intensive Makros. Und wer ganz genau hinschaut, kann mich und die Besitzer in Kimbas Augen erkennen :).

Ist sie nicht einfach eine wunderschöne kleine Diva?? Kann man stolzer stehen, als sie???

Als dann die Sonne unterging und alles in warmes, rötliches Licht tauchte, war ich wieder glücklich und Kimba durfte eeeendlich ins Wasser flitzen. So schnell wird aus einer Posingqueen wieder ein Clown, der quietschvergnügt durchs Wasser hüpft und definitiv keinen Gedanken daran verschwendet wie sie in diesem Moment aussieht, ob die Haare liegen oder der Blick auch ernst genug ist. Und genau das fasziniert mich immer wieder aufs neue. Es ist so spannend all diese Facetten aus einem Hund herauskitzeln zu können. Für mich als Hundefotografin ist es eine Herausforderung neben der Beherrschung der Technik auch in der kurzen Zeit, die ich mit dem Hund während des Shootings habe, sein Wesen zu erfassen, seinen Charakter kennenzulernen und zu versuchen die verschiedensten Züge, die unsere Gefährten meist haben auch widerzuspiegeln. Was macht ihm Spaß? Worauf ist er stolz? Womit kann ich ihn für mich gewinnen? Wie schaffe ich es, dass er sich mir und der Kamera öffnet? All diese Fragen stelle ich mir bei jedem Hund aufs Neue und jedes Mal lauten die Antworten anders. Weil jeder Hund anders ist und jeder für sich etwas ganz besonderes. Nicht nur für die Besitzer, sondern auch für mich. Mit jedem Shooting, mit jedem Hund, der sich mir öffnet, gebe ich ein Stück von meinem Herzen mit und bin manchmal ganz traurig, wenn die gemeinsame Zeit vorbei ist und ich meine „Babys“ dann auf unbestimmte Zeit nicht mehr sehe. Verrückt, ich weiß, aber so ist es. Sie fehlen mir alle, jeden Tag.

Aber zurück zum Shooting. Am Ende musste ich mich wirklich zwingen aufzuhören zu fotografieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich knapp 900 Bilder geschossen und wusste, dass viele wirklich tolle dabei waren. Keine Ahnung, wie man sich da später entscheiden soll :D. Also traten wir den Rückweg an. Auf dem Weg zurück zum Auto sah ich mich noch einmal um. Ich kannte die Location gut genug, um zu wissen, dass man von „da oben“ einen unglaublichen Blick auf den See hat. Ich habe bestimmt 2 Schritte überlegt, mindestens!! Und dann fasste ich mir ein Herz und fragte „Könnten wir vielleicht doch noch weitermachen? Nur ein Foto??“ Kimbas Besitzer lachten und die Sache war gebongt. Wir stellten Kimba an den Rand des Hanges und als ob sie es wüsste, poste sie ein letztes Mal wie ein Weltmeister. Hat sich doch gelohnt die ganze Technik nochmal auszupacken, oder?

Die kleine Strahlemaus hat einen super Job gemacht und ihre Besitzer hatten den schweren Teil noch vor sich: Die Bildauswahl :D. Meine Güte waren das viele Bilder!

Letztenendes habe ich für Kimbas Besitzer eine ganz individuelle Wandgalerie designt, die nun ebenso wie ihre Portfoliobox die Wohnung ziert. Ich finde ja den Größenvergleich total klasse :D.

Von runden Geburtstagen und Selbstfindung

Von runden Geburtstagen und Selbstfindung

Es ist der 2. Juli 2018… Ein Tag wie jeder andere könnte man meinen, aber für mich ist er das nicht!

Heute ist mein 30. Geburtstag. Ich stehe vorm Spiegel, schaue hinein, finde hier und da ein Fältchen und stelle fest, dass die Sommersprossen, die ich schon als Kind hatte auch in diesem Sommer wieder mein Gesicht zieren. Nicht mehr ganz so präsent wie damals, aber sie sind da. Fühle ich mich jetzt alt? Habe ich Angst? Was ist das für ein Gefühl diesen „großen runden Geburtstag“ zu feiern?

Ich war noch nie ein Freund von Geburtstagen, das Älterwerden hat mir immer Angst gemacht. Als ich 20 wurde hatte ich damit enorm zu kämpfen und damit meine ich nicht nur „Och was?? Jetzt bin ich schon 20?“, sondern RICHTIG zu kämpfen. Ich stellte alles in Frage, stand an einem Scheideweg in meinem Leben. Bislang war da die Schule und immer haben andere Entscheidungen für mich gefällt, doch auf einmal war ich selbst für mich verantwortlich, hatte die erste Hälfte meines Studiums hinter mir und mich quälte die Frage, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Dieses Studium war so hart, so schwer und verlangte mir so viel ab. All das für den Traum Ingenieur zu werden. Aber war es denn überhaupt das was ich wirklich wollte? Für den Rest meines Lebens? Mit 20 war ich nicht sehr glücklich, aber ich biss die Zähne zusammen. Das Studium zog ich durch, ehrgeizig und verbissen, mit Bestnote im Abschluss, aber ich veränderte dafür mein komplettes Lebensumfeld. Es folgte eine schwere Trennung, der Umzug in eine winzig kleine Wohnung, meine Puppenstube und die quälende Leere auf dem Konto. Ich hatte keine Ahnung, wie ich all das bezahlen sollte. Zum ersten Mal in meinem Leben tat ich etwas unvernünftiges, aber ich hatte schon viel mehr das Gefühl angekommen zu sein. Endlich war ich für mich, hatte Zeit in mich hineinzuhorchen und mein Leben zu leben, so wie ich es wollte.

10 Jahre später blicke ich zurück und weiß so viel mehr als damals! Ich verstehe diese Gedanken nun und weiß auch wie richtig das alles war. Offiziell nennt man das Ganze anscheinend Quarterlifecrisis… Aha… es gibt wohl für alles einen Begriff. Mit 25 dachte ich „Oh je… Jetzt rückt die 30 unaufhaltsam näher“ und das Gefühl dabei war Angst, definitiv. Immer noch war mein Leben ein Kampf, alles so schwer, die Welt um mich herum so furchtbar negativ, das Konto immer noch chronisch leer und der Druck so groß. Die schönsten Stunden in meinem Leben waren die, die ich mit meinem Hund verbrachte, denn dann war ich frei. Wenn ich mit einem Hund zusammen bin, bin ich frei, denke über nichts nach und leben im Hier und Jetzt. Das istso unglaublich befreiend.

Tja und heute?? Heute ist sie da, diese ominöse beängstigende Zahl und ich starre in den Spiegel und da ist nichts. Keine Angst, keine Beklemmung, kein schlechtes Gefühl. Wo sind all diese furchtbar starken Gefühle hin, die mich so viele Jahre lang beschäftigt haben? Ich weiß wo… ich habe sie in den Momenten hinter mir gelassen, in denen ich an meine Grenzen und darüber hinaus gegangen bin. Ich habe sie zurückgelassen, als ich mich entschied neue Wege zu gehen. Ich habe sie überwunden, mit jedem Monat, den ich mein Leben lebte, wie ich es wollte. Mit jedem Tag, an dem ich entschied, das nichts wichtiger ist, als ich selbst!

In den letzten Jahren hat sich so vieles bei mir verändert, ich habe mich verändert. Ich bin mutig gewesen, habe alles auf eine Karte gesetzt und habe mir erlaubt zu träumen. Diese Träume habe ich verwirklicht, Stück für Stück, Tag für Tag und habe so zu mir selbst gefunden. Ich habe mit eigenem Antrieb und der Macht des Internets mehr gelernt, als in 6 Jahren Studium zusammen und habt schließlich all das Gelernte umgesetzt. Ich bin jetzt hauptberuflich Hundefotografin! Und das sogar ziemlich erfolgreich. Hätte mir das jemand mit 20 erzählt, hätte ich wohl laut gelacht, hätte erzählt wie unvernünftig das doch ist, dass ich damit niemals so viel Geld verdienen würde, wie als Ingenieur  oder Programmierer und dass das doch nicht mal ein „richtiger“ Job ist. Aber innerlich hätte ich wohl gelächelt, hätte mir für einen kurzen Moment ausgemalt wie das Leben so wäre, wenn man selbstbestimmt und eigenverantwortlich seinen Traum lebt. Ich weiß, all das ist kein Beruf für mich, es ist meine Berufung und ich koste das sooooo aus! Damals waren Worte wie Selbstfindung, Mindset, innere Kraft etc. nur esotherisches Gefasel für mich. Ehrlich! Ich hatte damit nichts am Hut. Heute bin ich meinen Weg gegangen und so viel schlauer. Heute schaue ich mit so viel Stolz in den Spiegel und sehe Liebe, Kraft und diese unbändige positive Energie in meinen Augen. Heute gebe ich all mein Wissen weiter, an Frauen, die dieselben Fragen haben, wie ich damals, die unzufrieden, ausgelaugt und unglücklich sind, aber nicht wissen, wie sie sich helfen können. Das beste Gefühl überhaupt!

Ich bin jetzt 30… Ok, lassen wir das mal so stehen. Ich sehe diese Frau, zugegeben, so schlecht sieht sie gar nicht aus, wie sie da in den Spiegel strahlt. Vielleicht liegt es an dem Quaken, das aus dem Zimmer nebenan kommt und immer wieder „Mama, schau mal!“ sagt. Ich bin nun Mutter… Kurzer Rückblick, die Mareike von damals, mit ihren 20 und 25 Jahren wollte nie Kinder… NIE. Ich muss lachen. Dieses Lachen, dass ich immer lache, seitdem ich ihn kenne. Diesen Mann, der mit mir gemeinsam durchs Leben geht und mich so vollkommen macht.

Ich bin 30, Mutter, hauptberuflich Hundefotografin und lebe meinen Traum! In einer zauberhaften Wohnung, mit meinem Traummann und meinem Traumhund. Ich habe Freunde, so viele, dass ich manchmal ein schlechtes Gewissen habe, weil ich zu wenig Zeit für sie habe, aber sie sind da und zwar immer! Ich bin so dankbar und glücklich für all das, was ich heute bin und was ich habe. Keine Spur von Angst, nur Freude, Wissen und Energie. Ich bin 30 und so verdammt zufrieden, weil ich endlich ICH bin.

 

 

Stella – alles aber kein Kampfhund! | Hundefotografie Leipzig

Stella – alles aber kein Kampfhund! | Hundefotografie Leipzig

Ich bin kein Freund von Klischees und Schubladen. Ich denke frei und lege viel Wert darauf Dinge zu hinterfragen und mir ein eigenes Bild zu machen. Und genau das verschafft mir die Möglichkeit über den Tellerrand hinauszublicken und wunderbares zu finden. Wenn ich das Wort „Kampfhund“ oder „Listenhund“ höre, dann sträubt sich in mir alles. Hunde zu klassifizieren ist das eine, aber sie abzustempeln und vorzuverurteilen etwas ganz anderes. Ich halte nichts davon und jeder „Kampfhund“, den ich kennenlerne beweist mir, dass diese Tiere so viel mehr sind als das, was der Mensch ihnen zu unterstellen versucht.

Stella ist wunderbar. Sie ist eine so zarte und liebevolle Hündin, einfach eine Seele von Hund. Sie liebt und vergöttert ihr Frauchen und die beiden haben eine so enge Bindung, dass man sie fast greifen kann und das obwohl Stella aus dem Tierheim stammt und in ihrem früheren Leben nicht viel Gutes erfahren hat. Stella ist alles, aber kein Kampfhund und als diese Bilder entstanden, verliebte ich mich zum zweiten Mal in sie. Ich lernte Stella und ihr Frauchen bereits vor vielen Jahren kennen, damals fotografierte ich die beiden im Winter. Es lag Schnee, der in der Sonne glitzerte und der Himmel war strahlendblau! (*Ein Klick und ihr landet auf meiner Facebookseite in der Vergangenheit, genauer gesagt im Jahr 2013 und seht Stella über den Schnee fliegen).

Und auch wenn die Bilder von damals wunderschön waren, so keimte in Stellas Frauchen nach und nach der Wunsch auch Bilder im Sommer, ohne Schnee von Stella zu haben. Ich freute mich wie ein Schneekönig (was für ein Wortwitz 😉 ), als ich erneut die Chance bekam Bilder für die beiden zu machen. Diesmal sollte alles anders werden: Sommer, See und Sonnenschein!! Wir trafen uns früh am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang am See und Stella war Feuer und Flamme! Als Hundefotografin lernt man ja viele Hundetypen kennen, aber diese Maus ist eindeutig das, was man als Traummodell bezeichnen kann. So geduldig, für jeden Spaß zu haben und einfach unfassbar gut erzogen. Hier muss man wirklich mal ein ganz großes Lob an Stellas Frauchen aussprechen! Stella hätte es nirgendwo besser haben können, als in ihrer kleinen Familie!

Wir gingen fast 2 Stunden am See spazieren, schwatzten über Gott und die Welt und stoppten hier und da für ein paar Fotos, es war ein entspanntes Shooting und ich finde das sieht man auch in den Bildern. Stella war glücklich, entdeckte die Natur, flitzte wie eine Turbobiene durchs Wasser und freute sich, wenn sie das ein oder andere Kunststück präsentieren durfte.