Von runden Geburtstagen und Selbstfindung

Von runden Geburtstagen und Selbstfindung

Es ist der 2. Juli 2018… Ein Tag wie jeder andere könnte man meinen, aber für mich ist er das nicht!

Heute ist mein 30. Geburtstag. Ich stehe vorm Spiegel, schaue hinein, finde hier und da ein Fältchen und stelle fest, dass die Sommersprossen, die ich schon als Kind hatte auch in diesem Sommer wieder mein Gesicht zieren. Nicht mehr ganz so präsent wie damals, aber sie sind da. Fühle ich mich jetzt alt? Habe ich Angst? Was ist das für ein Gefühl diesen „großen runden Geburtstag“ zu feiern?

Ich war noch nie ein Freund von Geburtstagen, das Älterwerden hat mir immer Angst gemacht. Als ich 20 wurde hatte ich damit enorm zu kämpfen und damit meine ich nicht nur „Och was?? Jetzt bin ich schon 20?“, sondern RICHTIG zu kämpfen. Ich stellte alles in Frage, stand an einem Scheideweg in meinem Leben. Bislang war da die Schule und immer haben andere Entscheidungen für mich gefällt, doch auf einmal war ich selbst für mich verantwortlich, hatte die erste Hälfte meines Studiums hinter mir und mich quälte die Frage, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Dieses Studium war so hart, so schwer und verlangte mir so viel ab. All das für den Traum Ingenieur zu werden. Aber war es denn überhaupt das was ich wirklich wollte? Für den Rest meines Lebens? Mit 20 war ich nicht sehr glücklich, aber ich biss die Zähne zusammen. Das Studium zog ich durch, ehrgeizig und verbissen, mit Bestnote im Abschluss, aber ich veränderte dafür mein komplettes Lebensumfeld. Es folgte eine schwere Trennung, der Umzug in eine winzig kleine Wohnung, meine Puppenstube und die quälende Leere auf dem Konto. Ich hatte keine Ahnung, wie ich all das bezahlen sollte. Zum ersten Mal in meinem Leben tat ich etwas unvernünftiges, aber ich hatte schon viel mehr das Gefühl angekommen zu sein. Endlich war ich für mich, hatte Zeit in mich hineinzuhorchen und mein Leben zu leben, so wie ich es wollte.

10 Jahre später blicke ich zurück und weiß so viel mehr als damals! Ich verstehe diese Gedanken nun und weiß auch wie richtig das alles war. Offiziell nennt man das Ganze anscheinend Quarterlifecrisis… Aha… es gibt wohl für alles einen Begriff. Mit 25 dachte ich „Oh je… Jetzt rückt die 30 unaufhaltsam näher“ und das Gefühl dabei war Angst, definitiv. Immer noch war mein Leben ein Kampf, alles so schwer, die Welt um mich herum so furchtbar negativ, das Konto immer noch chronisch leer und der Druck so groß. Die schönsten Stunden in meinem Leben waren die, die ich mit meinem Hund verbrachte, denn dann war ich frei. Wenn ich mit einem Hund zusammen bin, bin ich frei, denke über nichts nach und leben im Hier und Jetzt. Das istso unglaublich befreiend.

Tja und heute?? Heute ist sie da, diese ominöse beängstigende Zahl und ich starre in den Spiegel und da ist nichts. Keine Angst, keine Beklemmung, kein schlechtes Gefühl. Wo sind all diese furchtbar starken Gefühle hin, die mich so viele Jahre lang beschäftigt haben? Ich weiß wo… ich habe sie in den Momenten hinter mir gelassen, in denen ich an meine Grenzen und darüber hinaus gegangen bin. Ich habe sie zurückgelassen, als ich mich entschied neue Wege zu gehen. Ich habe sie überwunden, mit jedem Monat, den ich mein Leben lebte, wie ich es wollte. Mit jedem Tag, an dem ich entschied, das nichts wichtiger ist, als ich selbst!

In den letzten Jahren hat sich so vieles bei mir verändert, ich habe mich verändert. Ich bin mutig gewesen, habe alles auf eine Karte gesetzt und habe mir erlaubt zu träumen. Diese Träume habe ich verwirklicht, Stück für Stück, Tag für Tag und habe so zu mir selbst gefunden. Ich habe mit eigenem Antrieb und der Macht des Internets mehr gelernt, als in 6 Jahren Studium zusammen und habt schließlich all das Gelernte umgesetzt. Ich bin jetzt hauptberuflich Hundefotografin! Und das sogar ziemlich erfolgreich. Hätte mir das jemand mit 20 erzählt, hätte ich wohl laut gelacht, hätte erzählt wie unvernünftig das doch ist, dass ich damit niemals so viel Geld verdienen würde, wie als Ingenieur  oder Programmierer und dass das doch nicht mal ein „richtiger“ Job ist. Aber innerlich hätte ich wohl gelächelt, hätte mir für einen kurzen Moment ausgemalt wie das Leben so wäre, wenn man selbstbestimmt und eigenverantwortlich seinen Traum lebt. Ich weiß, all das ist kein Beruf für mich, es ist meine Berufung und ich koste das sooooo aus! Damals waren Worte wie Selbstfindung, Mindset, innere Kraft etc. nur esotherisches Gefasel für mich. Ehrlich! Ich hatte damit nichts am Hut. Heute bin ich meinen Weg gegangen und so viel schlauer. Heute schaue ich mit so viel Stolz in den Spiegel und sehe Liebe, Kraft und diese unbändige positive Energie in meinen Augen. Heute gebe ich all mein Wissen weiter, an Frauen, die dieselben Fragen haben, wie ich damals, die unzufrieden, ausgelaugt und unglücklich sind, aber nicht wissen, wie sie sich helfen können. Das beste Gefühl überhaupt!

Ich bin jetzt 30… Ok, lassen wir das mal so stehen. Ich sehe diese Frau, zugegeben, so schlecht sieht sie gar nicht aus, wie sie da in den Spiegel strahlt. Vielleicht liegt es an dem Quaken, das aus dem Zimmer nebenan kommt und immer wieder „Mama, schau mal!“ sagt. Ich bin nun Mutter… Kurzer Rückblick, die Mareike von damals, mit ihren 20 und 25 Jahren wollte nie Kinder… NIE. Ich muss lachen. Dieses Lachen, dass ich immer lache, seitdem ich ihn kenne. Diesen Mann, der mit mir gemeinsam durchs Leben geht und mich so vollkommen macht.

Ich bin 30, Mutter, hauptberuflich Hundefotografin und lebe meinen Traum! In einer zauberhaften Wohnung, mit meinem Traummann und meinem Traumhund. Ich habe Freunde, so viele, dass ich manchmal ein schlechtes Gewissen habe, weil ich zu wenig Zeit für sie habe, aber sie sind da und zwar immer! Ich bin so dankbar und glücklich für all das, was ich heute bin und was ich habe. Keine Spur von Angst, nur Freude, Wissen und Energie. Ich bin 30 und so verdammt zufrieden, weil ich endlich ICH bin.

 

 

Happy Birthday Zaubermaus – Bhumi feiert Geburtstag

Happy Birthday Zaubermaus – Bhumi feiert Geburtstag

 

Happy Birthday Zaubermaus – Bhumi feiert Geburtstag 

 

So richtig kann ich es noch nicht glauben. 3 Jahre alt wird Bhumi heute und wenn ich so zurückschaue, waren das die wohl aufregendsten Jahre meines Lebens. Heute vor drei Jahren wurden 10 kleine weiße Fellknäuel geboren. Mama Januja hatte alle Pfoten voll zu tun und für uns stand schnell fest, egal wie weit der Weg ist, es musste ein Welpe aus dieser Verpaarung sein. Ich erinnere mich noch gut, wie ich die ersten Emails mit Bhumis Züchterin Sabrina schrieb, zitternd, ob ein Welpe für uns dabei wäre und doch verflog nach den ersten liebevollen Emails die Angst komplett.   

Als die kleinen knapp 4 Wochen alt waren, fuhren wir los 520km hin und wieder zurück, aber das war es wert  

 Ganze 3x besuchten wir unsere Kleine in Holland. Der Tag, an dem feststand, dass wir Bhumi bekommen, war so überwältigend, so emotional und ich glaube die kleine Maus hat sich irgendwie genauso darüber gefreut wie wir?. Ich habe in meinem Leben schon eine Menge Zuchtstätten gesehen, jede Menge Würfe begleitet. Aber ein so unendliches Urvertrauen, wie es Sabrinas Welpen in den Menschen hatten, das hat mich wirklich beeindruckt. Da steckt nicht nur unglaublich viel Liebe, sondern auch jede Menge Arbeit dahinter und das beweist mir, dass wir hier einen tollen Züchter gefunden haben, der unserer Maus den bestmöglichsten Start ins Leben ermöglicht hat. Bhumi kannte schon so vieles, als wir sie nach hause holten, das machte sie zu einer selbstbewussten jungen kleinen Rakete?.

Alles schien perfekt, ich wusste noch nicht, dass dieses unschuldige Baby bald zur größten Herausforderung meines Lebens werden sollte.? Umso dankbarer bin ich meiner lieben Freundin Katja Zipser, die diese Bildstrecke festhielt, die Bhumis wahres Ich zeigt?. Ich liebe liebe liebe dieses Bild!!!?

Viele erste Male

Wenn ich an unsere gemeinsame Zeit denke, dann erinnere ich mich an viele wundervolle „erste Male“.

Das erste Fotoshooting (bei Katja Zipser Fotografie http://www.tierfotografie-dresden.de)

Das erste Mal Fleisch bestellen (und feststellen, dass 28 kg Fleisch für 8kg Hund schon echt viel sind :D)

Das erste Mal richtig dreckig machen und dann ganz unschuldig gucken 😉

Das erste Weihnachtsfest

Das erste Mal Drachensteigen

Der erste Schnee

Die erste Ausstellung

Dann auch die ersten Pokale

Der erste Urlaub

Der erste richtig große Schock

Das erste Mal hüten mit Herrchen

Der erste große Liebe

Das Leben eines Hundes ist mindestens genauso aufregend, wie das eines Menschen?.

 

Meine Motivation

Bhumi war, wie schon erwähnt, eine wahnsinnige Herausforderung. Aber wie sagte Ceasar Milan mal so schön (bitte an dieser Stelle keine Wertung über den Mann und seine Arbeit, denn diesen Satz kann ich zu 100% unterschreiben):

 

Du bekommst nicht den Hund, den du suchst, du bekommst den Hund, den du brauchst!

Bhumi lehrte mich vieles, sie lehrte mich Ruhe und Geduld, sie lehrte mich Vertrauen, aber auch Konsequenz, Stärke und eine gehörige Portion Mut und Selbstbewusstsein. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass sie mich zu einem stärkeren Menschen gemacht hat. Heute ist sie kein durchgeknallter, frecher Hund mehr, der mir alle Nerven raubt. Nach 3 Jahren konsequenten Trainings und dem ein oder anderen Nervenzusammenbruch ist Bhumi meine Seele, mein Leben. Sie ist der beste Begleiter, den ich mir vorstellen kann. Sie ist meine Inspiration und meine Motivation. Wenn sie nicht wäre, hätte ich wohl nie den Mut gefunden Hundefotografin zu werden. Aber ich wusste, wenn ich diesen Hund großziehen kann, dann kann ich „alles schaffen, ganz ehrlich“ in dem ersten Jahr mit ihr, hätte ich wahrscheinlich genauso gut den Mount Everest besteigen können?. Danach wäre ich ähnlich fertig gewesen, aber wohl auch mindestens genauso stolz.

Dennoch können wir mittlerweile auf einige Erfolge zurückschauen. Bhumi ist ein fantastischer Sportler. Nach der Begleithundeprüfung haben wir in diesem Sommer die Obedience Beginner Prüfung bestanden. Nebenbei machen wir noch allerhand Tricks, Alltagsübungen und seit kurzem auch Dogfrisbee. Und dann gibt es die Tage, an denen man einfach gemeinsam den Mount Everest besteigt – naja gut. Nicht ganz Mount Everest, aber auch nicht gerade klein. Das Bergwandern ist unser Ausgleich. Gegenseitiges Vertrauen ist hier gefragt und das ist grenzenlos.

Hiking with Bhumi

Meine Muse 

Bhumi ist mir von Anbeginn ein tolles Modell gewesen. Sie musste für all meine verrückten Experimente herhalten und schenkte mir so auch einige meiner absoluten Lieblingsbilder:

Mein Lebenselixier 

Ich weiß nicht, wie sie es schafft, aber dieser Hund kann auch auf das trübste Gesicht noch ein Lächeln zaubern.

Meine Bhumi, jetzt liegst du neben mir am Schreibtisch und schaust mich an, als würdest du ahnen, dass ich dich hier in den höchsten Tönen lobe. Ich bin so stolz auf dich mein Schatz. Auf all das, was wir gemeinsam erreicht haben, auf den Hund, der du heute bist. Alle lieben dich, jeden Kunden, der zu uns kommt, wickelst du sofort um den kleinen Finger. Du bist einfach etwas ganz Besonderes. Ich danke dir für die wundervollen 3 Jahre, für all das, was du mir beigebracht hast und freue mich auf all die vielen Jahre, die noch kommen werden, auf all die Orte, die wir noch besuchen werden und auf all die Erlebnisse, die irgendwann einen Blogpost wie diesen sprengen werden.  

 

Du bist die Beste, wir lieben dich mein Schatz!!